Liebe Aktionäre und Freunde der niiio finance group AG,
seit heute ist unser Geschäftsbericht 2021 online. Der News-Wert ist allerdings begrenzt, da wir die wichtigsten vorläufigen Zahlen bereits Anfang April kommuniziert haben und diese unverändert geblieben sind. Und bei der Gelegenheit haben wir bekanntlich auch bereits die Prognose für 2022 bekannt gegeben, die wichtigsten Aspekte möchte ich an dieser Stelle aber nochmal kurz wiederholen:
Für 2022 rechnen wir im Zuge der zuletzt getätigten Übernahmen mit einem sprunghaften Anstieg der Umsatzerlöse auf etwa 7,5 bis 7,9 Mio. Euro. Damit wird sich der Umsatz der Gruppe mehr als verdreifachen! Auf der Ergebnisseite gehen wir davon aus, im laufenden Geschäftsjahr ein ausgeglichenes bis leicht positives konsolidiertes EBITDA erwirtschaften zu können. Und mittelfristig wollen wir – wie bereits mehrfach betont – EBITDA-Margen in einer Bandbreite von 10-20% erreichen.
Dass wir ab 2022 bis 2026 nicht zuletzt mit Hilfe von Zukäufen um durchschnittlich 100 Prozent jährlich wachsen wollen, ist bekannt – und dieses Ziel werden wir dank der Integration von PATRONAS und der anstehenden Übernahme von FIXHub in 2022 bei weitem übertreffen.
Nochmals betonen möchte ich an dieser Stelle, dass unsere Umsatzerlöse inzwischen eine ganz andere Qualität haben: In 2021 ist der Anteil der Annual Recurring Revenues (ARR) an den Umsätzen von niiio „stand alone“ bereits auf rund 70 Prozent gestiegen, doch in 2022 wollen wir gemeinsam mit PATRONAS in der Gruppe einen Anteil der wiederkehrenden Umsätze von 90 Prozent erreichen. Dies gelingt natürlich nur mit verstärkten Vertriebsaktivitäten, die wir auf Gruppenebene unter dem Label „Sales FIRST“ gebündelt haben.
Damit legen wir nach Jahren der Projektfokussierung den Fokus auf den Vertrieb von Standard-Lizenzen, um das organische Wachstum zu beschleunigen. Dazu passt, dass sich der Anteil unserer Sales-Mannschaft inzwischen auf rund 12% der Gesamtbelegschaft verdoppelt hat.
Und dafür erhalten wir ab dem 1. Juni – also schon ab morgen – substanzielle Unterstützung durch einen neuen Head of Sales. Details dazu können wir erst morgen kommunizieren, aber so viel darf ich schon verraten: Unser neuer Vertriebsleiter verfügt über 25 Jahre Vertriebs-Erfahrung im Finanzdienstleistungs- und Kapitalmarktgeschäft und arbeitete für namhafte Banken in Deutschland und Europa.
Substanzieller Newsflow in den letzten drei Monaten
Seit dem letzten Aktionärsbrief gab es einige wichtige Neuigkeiten in der Gruppe: Zum einen konnten wir die anstehende Übernahme des Order-Routing-Anbieter FIXHub GmbH melden. Diese Order-Routing-Plattform verbindet weltweit Buy Side Kunden mit Sell Side Execution Brokern und Handelsplattformen und ermöglicht so den elektronischen real time Austausch handelsrelevanter Nachrichten zwischen den Plattformmitgliedern. Order-Routing ist ein hochprofitables Geschäft, es ist problemlos skalierbar und ein wichtiges Modul in der Wertschöpfungskette unserer Asset- und WealthTech-Plattform.
Im traditionellen Geschäft konnten wir uns über die Verlängerung und sogar Ausweitung des bestehenden Kooperationsvertrages mit der Volksbank Braunschweig-Wolfsburg (BraWo) freuen. Sie ist unser langjähriger Investor und Partner und gilt als Innovationstreiber im genossenschaftlichen Sektor. Diese langjährige Partnerschaft mit Win-Win-Effekt ist ein großer Vertrauensbeweis für unser Unternehmen.
Ein Vertrauensbeweis ist auch der erfolgreiche Ausbau unseres Netzwerks: Wie Sie sicher gelesen haben, konnten wir zuletzt Philip Laucks für das Advisory Board der Gruppe gewinnen. Er verfügt über mehr als 30 Jahre Management-Erfahrung im Private und Business Banking der Deutschen Bank Gruppe und war dort zuletzt im Executive Committee Private Clients verantwortlich für Human Resources & das Divisional Control Office.
Gleich zwei spannende Aufträge konnte unser Neuzugang in der Gruppe melden: So führt die Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST (Teil der Signal Iduna Gruppe) die PATRONAS-Software OPUS für die Unterstützung ihrer externen Fondsmanager bei der real-time Bearbeitung ihrer Portfolien ein. Zu diesen externen Fondsmanagern zählen z.B. Asset Manager und Vermögensverwalter, die als White Label-Kunden von HANSAINVEST eigene Investmentfonds anbieten. Und last but not least hat PATRONAS mit der AMFILEON AG aus München eine junge Fondsboutique als neuen Kunden gewonnen, die besonders Wert legt auf technisch hochfrequente und erprobte Prozesse.
Diese Erfolgsmeldungen unserer neuen Tochtergesellschaft sind ein handfester Beleg dafür, welchen Mehrwert wir im Rahmen unserer Übernahme-Strategie schaffen können. Und selbstverständlich verfolgen wir diese weiter. Bekanntlich hatten mir viele Unternehmer in unserer Branche nach der offiziellen Übernahme von PATRONAS signalisiert, dass sie ernsthaft Interesse hätten, Teil unserer Gruppe zu werden.
In den letzten Wochen und Monaten sind wir uns mit einigen Kandidaten deutlich nähergekommen. Und die gesunkenen Bewertungen in unserer Branche haben natürlich auch dazu geführt, dass die potenziellen Targets ihre Preisvorstellungen reduziert haben. Allerdings stellt sich die Frage nach der Finanzierung weiterer Übernahmen. Wie Sie unserer Bilanz entnehmen können, ist unser Working Capital in Höhe von 7 Mio. Euro mehr als ausreichend, um über Jahre hinweg das organische Wachstum in der Gruppe voranzutreiben. Doch um unsere Wachstumsziele zu erreichen und die Chance der aktuellen Bewertung von Tech-Companies für das geplante anorganische Wachstum ergreifen zu können, eruieren wir derzeit alle verfügbaren Finanzierungsmöglichkeiten. Um unsere Aktionäre vor Verwässerungen ihrer Anteile zu schützen, wären beispielsweise Fundraising-Runden auf der Ebene der Tochter-Gesellschaften denkbar. Zur Diskussion stehen aber auch alternative Finanzierungsformen wie etwa Kredite, Mezzanine oder Convertible Bonds. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich weitere Details nachreichen. Wir sind jedenfalls zuversichtlich, eine Lösung zu finden.
In den vergangenen Monaten haben wir unsere Kommunikation mit potenziellen Analysten und Investoren weiter intensiviert. Auf der Equity Forum Frühjahrskonferenz habe ich erst kürzlich wieder zahlreiche Gespräche mit Investoren geführt. Davor waren wir bereits auf den Metzler MicroCap Days vertreten. Das Feedback der Experten ist positiv, wenngleich das Umfeld für Tech-Aktien derzeit schwierig ist. Vor diesem Hintergrund ist bekanntlich auch die niiio-Aktie in den vergangenen Wochen unter Druck geraten.
Doch wir sehen unser Unternehmen sehr gut aufgestellt und verfolgen weiter beharrlich unser Ziel, Schritt für Schritt die führende skalierbare pan-Europäische WealthTech-Plattform zu schaffen. Ich freue mich, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten und verbleibe mit besten Grüßen
Ihr Johann Horch
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