Liebe Aktionäre und Freunde der niiio finance group AG,
mit dem heutigen Newsletter möchte ich Sie über aktuelle Entwicklungen in unserem Unternehmen informieren und insbesondere unsere Strategie erläutern. Wir haben in diesem Jahr erfolgreich eine Kapitalerhöhung durchgeführt und die Wandelanleihe vollständig platziert. Mit diesem Geld wollen wir in die Zukunft der niiio investieren, denn wir haben ehrgeizige Ziele und wollen aus unserem Fintech die führende europäische SaaS-Plattform für Asset- und Wealth-Management-Lösungen machen.
Das klingt auf den ersten Blick sehr ambitioniert, aber wir haben einen klaren Plan und eine ausgearbeitete Strategie, um dies zu erreichen. An dieser Stelle möchte ich gerne die Gelegenheit nutzen, diese nochmal näher zu erklären.
Wo steht die niiio heute?
Wir bieten eine innovative Cloud-Softwarelösung für den stark fragmentierten Markt des Asset- und Wealth-Managements. Zudem haben wir einen noch kleinen, aber potenziell hochmargigen zweiten Geschäftsbereich Robo Advisory.
Unsere Cloud-Softwarelösung ist bislang nur in der Zielgruppe „Private Banking“ im Einsatz, also bei Sparkassen, Volksbanken, Privatbanken und Vermögensverwaltern, die Endkundengeschäft betreiben. Wir wollen aber auch das Geschäft mit institutionellen Investoren erschließen, also mit Asset Managern und Fondsmanagern aus dem institutionellen Bereich. Hier besteht großes Potenzial, denn dieser Markt ist noch deutlich größer. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, sind aus unserer Sicht gezielte Unternehmensübernahmen das beste Mittel. Wir wollen so Schritt für Schritt größer werden.
Das anorganische Wachstum ist Voraussetzung, um überproportional wachsen zu können. Und auch für ein hohes zweistelliges organisches Wachstum ist eine bestimmte Größe notwendig, wie unsere Analysen von wichtigen KPIs zeigen. Dies fängt an beim Umsatz pro Mitarbeiter sowie beim Budget für Marketing und Vertrieb und reicht bis zur Einladung zu Pitches.
Konsolidierung des Marktes mitgestalten
Jetzt ist der optimale Zeitpunkt, um die Konsolidierung des Softwaremarktes aktiv mitzugestalten. Die Kunden benötigen neue Produkte und Services, die einfach in der Nutzung und individualisierbar sind – idealerweise aus einer Hand von einem starken Partner. Die meisten Softwareanbieter können meistens nur Teile der gesamten Wertschöpfungskette abdecken bzw. nur Teillösungen anbieten. Es gibt mehr als 100 kleine Nischenanbieter mit einem Umsatz unter 10 Mio. Euro. Dieser Markt wird in den kommenden Jahren konsolidieren – und wir wollen hier eine aktive und wichtige Rolle einnehmen. Auf diese Weise wollen wir nicht nur in Deutschland expandieren, sondern auch Auslandsmärkte erschließen wie Österreich, Schweiz, Frankreich, die Benelux-Staaten oder etwa Großbritannien.
Wie avisiert, wollen wir ab 2022 organisch und anorganisch durchschnittlich 100 % jährlich wachsen, d.h. unser Unternehmen soll dann schon bald Umsätze von weit über 10 Mio. Euro erwirtschaften. Aber nicht nur Umsatz ist das Ziel, sondern auch die Assets under Management (AuM) unserer Geschäftskunden haben eine strategische Relevanz. Denn hier schließt sich der Kreis zu unseren Blockchain-Investitionen. Wir wollen so viele Banken und Versicherungen wie möglich auf unsere Cloud bringen, um eine optimale Ausgangslage für die anschließende Transformation auf die dezentrale Blockchain-Technologie zu schaffen.
Denn die Custody, also die Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren, bieten wir bislang noch nicht an. Unser Zukunftsprojekt ist die Digitalisierung des Wertpapierhandels auf Basis der Distributed Ledger-Technologie. Ziel dieses Langfristprojekts ist es, die digitale Emission, Verwahrung, Depotführung und den anschließenden Handel von Wertpapieren auf einem Distributed Ledger zu ermöglichen.
Zusammenfassend lautet also unser Ansatz: zuerst die Zielgruppen und die Wertschöpfungskette systematisch erweitern, um eine Lösung aus einer Hand anbieten zu können, damit wir im dritten Schritt als relevanter Marktplayer auch die Infrastruktur bereitstellen können, um die Emission und Verwahrung von Wertpapieren anbieten zu können. Das macht nur Sinn, wenn wir eine bestimmte Größe erreicht haben.
Sie sehen – unsere Bereiche hängen also miteinander zusammen – vom organischen und anorganischen Wachstum bis hin zur Blockchain-Technologie. Das Thema M&A ist dabei ein besonders wichtiges Thema für die kommenden 3-4 Jahre. Unser Vorbild ist dabei die Entwicklung in den USA. Hier ist die Konsolidierungswelle im Softwaremarkt für Asset Management nahezu abgeschlossen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir diesen Markt genau analysiert und entsprechend Schlüsse für unseren Wachstumskurs gezogen. Wir haben daher eine klare M&A-Strategie und einen Plan entwickelt. In den vergangenen Wochen haben wir gemeinsam mit unserem Partner zeb ein sogenanntes Integrations-Playbook erarbeitet, um für die ersten Übernahmen gut vorbereitet zu sein. Die Integration von zugekauften Unternehmen ist bei Softwareanbietern zwar deutlich einfacher als im Hardwarebereich, aber die Post-Merger-Integration ist dennoch der Schlüssel zum Erfolg bei Übernahmen.
Kaufkriterium: Umsatz-Multiple von 2
Das Thema M&A muss man sehr gut vorbereiten – und es dauert typischerweise viele Monate. Wir haben ja bekanntlich erst vor kurzem damit begonnen und sind hier gut unterwegs, auch wenn es noch keine Transaktionsmeldung gab. Zunächst haben wir rund 120 Firmen entlang der Wertschöpfungskette in Europa analysiert. Unsere Entscheidungskriterien sind das Synergiepotenzial, die passende Ergänzung unserer Wertschöpfungskette, ein Jahresumsatz von 2-8 Mio. Euro pro Unternehmen sowie mindestens 10 Mitarbeiter. Unser Fokus liegt vorerst auf der DACH-Region. Aktuell sind wir mit rund 15 potenziellen Targets in Gesprächen. Die Liste ist in den vergangenen Wochen nochmals größer geworden, da uns einige spannende Unternehmen aktiv angesprochen haben, nachdem diese auf unsere M&A-Strategie aufmerksam wurden.
Ich möchte betonen, dass wir nur attraktive Unternehmen erwerben, die technologisch zu uns passen oder einen attraktiven Kundenstamm haben. Dabei achten wir auf die Bewertung; diese liegt bei einem Umsatz-Multiple von maximal 2. Eine zentrale Rolle wird in dem Zusammenhang die niiio-Aktie als Akquisitionswährung spielen. Das Stichwort lautet Multiple Arbitrage (Aushebeln der Markt- bzw. Bewertungsasymmetrien zwischen gelisteten und nicht gelisteten Firmen). Zum Vergleich: Unser Unternehmen wird bei einem Aktienkurs von 1,50 Euro mit rund 39 Mio. Euro bewertet – das entspricht einem Umsatz-Multiple von knapp 17 – bezogen auf unseren 2020-Jahresumsatz von 2,3 Mio. Euro. Und damit befinden wir uns in guter Gesellschaft. Der SaaS Capital Index*, der über 60 börsengelistete Unternehmen enthält, hat derzeit einen Umsatzmultiplikator von 16,1. Der Index unterscheidet sich von anderen SaaS-Aktienindizes, da der Multiple auf dem aktuellen Umsatz auf Jahresbasis und nicht auf den prognostizierten Umsatz basiert.
Wenn wir beispielsweise 51% der Anteile eines Unternehmens mit 3 Mio. Umsatz erwerben, dann liegt der Kaufpreis dafür bei einem Umsatz-Multiple von 2 bei maximal 3 Mio. Euro. Bei einem Aktienkurs von 1,50 Euro entspricht das 2 Mio. Aktien. Auch unter Berücksichtigung von Verwässerungseffekten ist das für alle Seiten attraktiv, da wir als SaaS-Unternehmen bewertet werden – und mit steigenden Umsätzen sollte auch unser Börsenwert weiter deutlich steigen. Bei einem konsolidierten Umsatz von 4 Mio. Euro und dem oben genannten Multiple von über 16 wären bereits knapp 70 Mio. Euro Market Cap denkbar.
Ein Peer-Group-Vergleich ist bei uns nicht einfach, da es keine vergleichbaren börsennotierten Wettbewerber gibt. Ein Vergleich zu cloud-basierten SaaS-Anbietern ist daher naheliegend. Und im Gegensatz zu On-Premise-Lösungen liegt die Zukunft eindeutig in der Cloud. Daher werden Cloud-Unternehmen deutlich höher bewertet. Unser Business Modell ist sehr attraktiv, da unsere Leistungen quasi unendlich skalierbar sind. Im Gegensatz zur alten Welt der Softwareinstallationen können wir als SaaS-Anbieter Neukunden ohne nennenswerten Aufwand in die Cloud bringen. Die Wachstumschancen sind riesig. Und wir sind darauf vorbereitet.
Neue Strukturen – neue Kunden
Wie Sie wissen, haben wir in den vergangenen Monaten mehrere Neuzugänge gemeldet – eine wichtige Voraussetzung, um das angestrebte Wachstum auch umsetzen zu können. Seit Mai dieses Jahres habe ich mit Dr. Daniel Berndt einen zweiten Vorstand an meiner Seite, der genau den richtigen Erfahrungshorizont hat, wenn es darum geht, eine Organisation zu skalieren. Und in den vergangenen Monaten haben wir bereits einiges erreicht. Wir haben vor allem die internen Strukturen optimiert: Unsere Entwickler arbeiten nur noch spartenbezogen, also für Onboarding oder CRM etc. Damit leisten wir schon jetzt die Vorarbeit für unsere M&A-Transaktionen, um die Teams entlang der Wertschöpfungskette aufzubauen. Zudem haben wir im Vertrieb den Fokus klar auf die Neukundenakquise gelegt. Die Bestandskunden werden dabei nicht vernachlässigt, aber von einem Service-Team betreut. Zum 1. Juli haben wir den Vertrieb gestärkt. Stefan Stumpf leitet als neuer Head of Sales den Vertrieb, dabei wird er von Sales Manager Alexander Ziersch unterstützt. Im Vertrieb können wir schon erste kleine Erfolge verzeichnen: Wir haben erst kürzlich zwei neue kleine Vermögensverwalter-Kunden gewonnen, die unsere Cloud-Softwarelösung einsetzen werden. Hier konnten wir uns in einer Ausschreibung gegen mehrere Wettbewerber durchsetzen. Wir haben nicht nur im Vertrieb neue Mitarbeiter eingestellt, sondern auch in der Entwicklung – unser Team besteht nun aus 45 Beschäftigten.
Im Geschäftsbereich Robo-Advisory haben wir diese Woche gemeldet, dass wir im ersten Halbjahr 2021 von den deutlich steigenden Assets under Management (AuM) der Robos unserer Geschäftskunden profitiert haben. Das von diesen verwaltete Vermögen hat sich in den ersten sechs Monaten 2021 (Stichtag: 30. Juni 2021) im Vergleich zum 31. Dezember 2020 mehr als verdoppelt. Wir bieten White-Label Robo-Advisor für Geschäftskunden und stellen die gesamte IT-Infrastruktur und bei Bedarf Rechenkerne zur Verfügung, ermöglichen das digitale Onboarding und erstellen auch sämtliche regulatorische Reportings. So haben wir die beiden Robos von Smavesto und vividam im Kundenauftrag umgesetzt. Wenn sich das dynamische AuM-Wachstum unserer Kunden fortsetzt, werden wir beim aggregierten Kundenvermögen im Jahr 2022 die Marke von 100 Millionen Euro überschreiten. Und das ist nur der erste Schritt. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, dass wir bis zum Jahr 2025 die AuM-Marke von 1 Milliarde Euro knacken.
Bei unseren Zukunftsprojekt, der Distributed Ledger-Technologie, arbeiten wir weiter am Design des konkreten Use Cases und an der Programmierung der nötigen Zusatzfunktionalitäten. Zudem arbeiten wir am Proof of Concept (PoC). Auf dieses Zukunftsthema werden wir in einem der nächsten Newsletter genauer eingehen.
Teilnahme an der Herbstkonferenz vom Equity Forum
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass unsere Story am Kapitalmarkt auf substanzielle Resonanz stößt, wie auch die zahlreichen Presseberichte in den vergangenen Monaten belegen. Und immer mehr Investoren zeigen Interesse an der niiio. In der kommenden Woche werde ich wieder mehrere Gespräche mit potenziellen Investoren führen. Ab Montag findet die Herbstkonferenz vom Equity Forum statt. Der Terminkalender ist sehr gut gefüllt und ich freue mich auf den Austausch mit Fondsmanagern und Vermögensverwaltern, die uns noch nicht kennen.
Ende September werden wir die Halbjahreszahlen veröffentlichen. Wie Sie wissen, legen wir aktuell den Grundstein für ein dynamisches Wachstum ab 2022. Für das Geschäftsjahr 2021 plant die niiio finance group konsolidiert ein organisches Umsatzwachstum in der Größenordnung von 10-15 %. Die jüngste Verstärkung in Management und Vertrieb im zweiten und dritten Quartal kann naturgemäß erst schrittweise Wirkung entfalten, aber nochmal: Wir legen jetzt die Grundlagen, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen. Wir freuen uns, wenn Sie uns auf diesem Weg weiter begleiten.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Johann Horch
* Quelle SaaS Capital Index: https://www.saas-capital.com/the-saas-capital-index/
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