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niiio finance group AG plant deutliches Umsatzwachstum und positives EBITDA für 2020

  • Erstmalig konsolidierte Zahlen für den Konzern für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht
  • Umsatz von 2,1 Mio. Euro und Gesamtleistung von 3,2 Mio. Euro
  • Operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von minus 0,6 Mio. Euro und Jahresfehlbetrag in Höhe von 4,2 Mio. Euro infolge hoher Abschreibungen (3,4 Mio. Euro)
  • Abgelaufenes Geschäftsjahr als Jahr der Investition in die Erweiterung technischer Grundlagen und die Erschließung neuer Marktsegmente
  • Umsatzwachstum von 10-15 Prozent und positives EBITDA für 2020 geplant
  • Mittelfristige EBITDA-Margen von 10-20% erwartet

Görlitz, 29. Mai 2020: Die börsengelistete niiio finance group AG (ISIN: DE000A2G8332), Spezialist für Cloud Banking Software mit Fokus auf das Vermögensmanagement, hat heute erstmalig konsolidierte Zahlen (ohne Vorjahreszahlen) für die gesamte Gruppe vorgelegt, die neben der Konzernholding die hundertprozentigen Tochtergesellschaften DSER GmbH und niiio GmbH umfasst. Nach der vollständigen Übernahme der DSER zum 1. Januar 2019 kontrolliert die niiio finance group AG alle Res­sourcen, Kundenbeziehungen und Software-Komponenten der Grup­pe, was auch die systematische Realisierung von Cross-Selling Potenzialen zwischen beiden Geschäftsbereichen der Tochtergesellschaften ermöglicht.

Das Jahr 2019 war für das Unternehmen ein Jahr der Investition in ein zukunftsträchtiges Großprojekt mit einer namhaften Privatbank, das jedoch zu Lasten der Umsatzerlöse ging: Insgesamt beläuft sich der konsolidierte Umsatz der Gruppe auf 2,1 Mio. Euro, inklusive der erstmals konsolidierten Umsätze der größten Tochtergesellschaft DSER, die rund 95 Prozent des Gruppenumsatzes repräsentiert. Im Vorjahr lagen die konsolidierten Umsatzerlöse bei rund 3,2 Mio. Euro (nicht geprüfte Zahl), allerdings war 2018 ein Ausnahmejahr, u.a. geprägt von Umsätzen aus eben dem Großauftrag, den die DSER in 2019 in großen Teilen abgearbeitet hat.

2019 als Jahr der Zukunftsinvestition

Um die entsprechenden Leistungsanforderungen zu erfüllen und sich nachhaltig neue Kundengruppen im Bereich des Wealth Mana­ge­ments zu erschließen, musste die DSER zahlreiche neue Funktionen in ihrer Kernsoftware munio.pm entwickeln, denn Privatbanken und Vermögensverwalter bieten ihren Kunden in der Regel nicht nur ein Wertpapierdepot, sondern komplexe Portfolien mit zahlreichen Wertpapierdepots und mehreren Zugangsberechtigten.

„2019 war ein Jahr der Investition, die uns neue Marktpotenziale in der anspruchsvollen Vermögensverwaltung eröffnet“, erläutert Johann Horch, CEO der niiio finance group und Gründer der DSER. „Allerdings haben wir die Dimension unterschätzt. Letztlich hat das Großprojekt unsere Kapazitäten in 2019 so stark gebunden, dass wir andere Projekte verschieben und nur in geringem Maße neue Aufträge akquirieren konnten.“

Zudem hat die DSER im abgelaufenen Geschäftsjahr substanzielle eigene Entwicklungsleistungen zur Verbesserung des funktionalen Umfangs der munio.pm Software erbracht. Das führte zu einer aktivierten Eigenleistung in Höhe von rd. 1,1 Mio. Euro, in der Folge belief sich die Gesamtleistung des Konzerns in 2019 auf rund 3,2 Mio. Euro nach 3,7 Mio. Euro in 2018 (nicht geprüfte Zahl).

Zum 31.12.2019 beschäftigte die Gruppe 36 Mitarbei­ter. Der Personalaufwand betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 2,4 Mio. Euro, die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen bei 1,5 Mio. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf minus 0,6 Mio. Euro.

Die Abschreibungen in Höhe von 3,4 Mio. Euro resultieren im Wesentlichen aus einer außerplanmäßigen Abschreibung auf den Geschäfts- und Firmenwert der Tochtergesellschaft niiio GmbH in Höhe von 2,2 Mio. Euro und bilden im Rahmen des Konzernabschlusses die bereits am 6.Mai kommunizierte Sonderabschreibung ab. Das Geschäft dieser Tochter hängt fast ausschließlich an den AuM (Assets under Management) der von ihr im Auftrag von Vermögensverwaltern aufgesetzten White-Label Robo-Advisors, deren Höhe bisher deutlich unter den Erwartungen blieben. In der Folge beläuft sich das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf minus 4,0 Mio. Euro. Insgesamt weist die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Verlust von minus 4,2 Mio. Euro aus, das entspricht minus 19 Cent pro Aktie.

Das Konzern-Eigenkapital beläuft sich zum 31.12.2019 unter Berücksichtigung des Jahresfehlbetrags auf 13,2 Mio. Euro. „Damit verfügt das Unternehmen über eine sehr solide Eigenkapitalquote von 85 Prozent,“ betont Axel Apfelbacher, für Strategie und Finanzen verantwortliches Mitglied im vier-köpfigen Group Management Committee der niiio finance group.

Die liquiden Mittel des Konzerns, bestehend aus Bankguthaben sowie Forderungen, sonstigen Vermögensgegenständen und Wertpapieren, liegen bei 2,4 Mio. Euro und damit deutlich über den bestehenden kurzfristigen Verpflichtungen in Höhe von 0,25 Mio. Euro.

Neues Vertriebskonzept und Neugestaltung der Lizenzpakete

Die vertrieblichen Erfolge gegen Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres 2019 sowie die Erweiterung des Funktionsumfangs der Kern-Applikation munio.pm führen zu einer deutlichen Verbesserung der Marktposition des Unternehmens. Um diese künftig optimal ausspielen zu können, sind ein neues Vertriebskonzept sowie die Neugestaltung der Lizenzpakete in Vorbereitung:

Die DSER arbeitet aktuell an der Modularisierung der munio.pm-Software, um zielgenau auf das jeweilige Kundensegment zugeschnittene Lösungen als separat buchbare Lizenzpakete anbieten zu können. Diese sollen bis Ende des ersten Halbjahres 2020 zur Verfügung stehen. Zum neuen modularen Angebot sollen auch der „buy-and-hold“ Algorithmus (langfristige mathematisch fundierte Einzelwertoptimierung von Wertpapierportfolien) und der „RisikoManager“ Algo (kurzfristiges Agieren in Krisenzeiten auf Basis gelieferter Ein- und Ausstiegssignale) gehören: Beide haben sich in der Corona-Krise bewährt und können dank der geringeren regulatorischen Vorgaben für rein algorithmisch basierte Optimierungen von Wertpapier-Portfolien auch international  als Einzelprodukte vermarktet werden.

Die unterschiedlichen Software-Module für unterschiedliche Ansprüche sollen künftig primär online an die verschiedenen Zielgruppen vertrieben werden. Von der im Laufe des dritten Quartals geplanten Umstellung der Vertriebsstruktur vom klassischen Modell mit zahlreichen Vor-Ort-Gesprächen auf ein „Online-First“-Modell verspricht sich das Management eine effizientere, schnellere und erfolgreichere Steigerung der Lizenzerlöse. Die Umsetzung des Online-Vertriebs wird einige Zeit beanspruchen, soll aber mittelfristig auch zu einer Optimierung der Um­satzstruktur führen, denn die Fokussierung auf den Umsatz mit Standardlizenzen bei einem geringeren Anteil von Projektmanagementumsätzen ist eine der wesentlichen Maßnah­men zur Verstetigung der zukünftigen Umsatzerlöse.

Mittel- bis langfristiges Geschäftspotenzial sieht der Vorstand auch weiterhin im Angebot von White-Label Robo-Advisors für Geschäftskunden. Zwar sind die Umsatzerlöse aus der anteiligen Beteiligung an Assets under Management der fünf bereits aufgesetzten Robos bisher unerwartet gering, das Geschäftsmodell bleibt aber chancenreich: Letztlich ist jeder Umsatzerlös gleichbedeutend mit Ertrag, da mit keinerlei Aufwand für niiio verbunden. „Auch wenn sich der erwartete Marktdurchbruch der Robos lange verzögert hat und aktuell weiter verzögert, bieten sich im Zuge der Corona-Krise auch neue Chancen“, betont Johann Horch. So habe sich gerade ein Robo auf Basis der niiio-Infrastruktur, der Smavesto-Robo der Sparkasse Bremen, in den vergangenen Monaten vergleichsweise gut geschlagen.

Smavesto ist einer der wenigen bereits aktiven Robos der 2. Generation: Er verdankt seine gute Krisen-Performance vor allem seinem mathematischen Algorithmus zur Asset Allocation, der von einer Tochtergesellschaft der Sparkasse Bremen stammt. Auch vor diesem Hintergrund plant die niiio finance group die beiden eigenen Algorithmen (Buy&Hold und RisikoManager), die bisher ausschließlich im Rahmen der Portfoliomanagement-Software der DSER eingesetzt werden, künftig als eigenständige Produkte anzubieten und dann auch im Robo-Bereich zu vermarkten.

Chancen und Risiken infolge der Corona-Krise

Das aufwändige Großprojekt für eine Privatbank wird das Unternehmen planmäßig im Laufe des Jahres abschließen. In den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2020 wurden wesentliche Teile dieses Projekts ausgeliefert, im zweiten Quartal 2020 wird die DSER das Modul „Vermögensberatung“ finalisieren und im Laufe des Jahres 2020 will die Bank mit dem Gesamtumfang des Projektes live gehen. Somit hat die wichtigste Tochtergesellschaft der Gruppe nunmehr wieder freie Kapazitäten, um weitere Projekte abzuarbeiten und neue Aufträge zu akquirieren.

Ursprünglich plante das Management daher für 2020 eine substanzielle Steigerung der Frequenz der Ver­trags­ab­schlüsse, allerdings wird dies aktuell erschwert durch die Folgen der Corona-Krise. Die auch im Geschäft der niiio finance group bislang immer noch üblichen Vor-Ort-Termine sind vollständig ausgefallen und viele Geschäftskunden sind durch die Krise und ihre unabsehbaren Folgen verunsichert. Auch Vertragskündigungen von Kunden, denen das Geschäft wegbricht, sind nicht auszuschließen, auch wenn das Unternehmen bisher keine wesentlichen Kündigungen infolge der Krise verzeichnen musste. Einzelne Portfoliomanager, die mit der Krisenperformance von munio besonders zufrieden waren, haben ihre Verträge sogar extra erweitert.

Das Unternehmen sieht daher auch große Chancen in dieser Krise: „Gerade in Zeiten, in denen kurzfristig digitale Lösungen für Finanzdienstleister benötigt werden, zeigt sich die ganze Stärke von plattform-basierten Software-Modellen in der Cloud, wie sie die niiio finance group anbietet. Das gilt vor allem für die Software-as-a-Service Infrastrukturen, die ihren Kunden mit geringem Aufwand die Nutzung neuer Software-Lösungen ermöglichen“, so Horch.

Deutliche Umsatzsteigerungen in 2020 und vorsichtig optimistischer Ausblick

Während der Vertrieb im Bereich Robo-Advisory (niiio GmbH) infolge der Corona-Krise ab März zunächst weitgehend zum Erliegen kam, konnte die DSER mit ihrem Kernprodukt munio.pm in den ersten vier Monaten deutlich steigende Umsätze verzeichnen: Sie lagen mehr als 30% über den Werten des Vorjahreszeitraums. Die positive Umsatzentwicklung liegt an den erfolgreichen Geschäftsabschlüssen zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres sowie an der Tatsache, dass das Unternehmen inzwischen auch wieder freie Entwicklungsressourcen für die Umsetzung von Kundenanforderungen in neuen Projekten hat.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2020 plant die niiio finance group derzeit konsolidiert ein Umsatzwachstum in der Größenordnung von 10 bis 15 Prozent. Hintergrund ist nicht zuletzt die schwache Umsatzentwicklung der DSER in 2019: Unter normalen Bedingungen sollte diese Tochtergesellschaft im laufenden Geschäftsjahr wenigstens zu früherer Stärke zurückfinden. Allerdings sind die Folgen der Corona-Krise noch kaum absehbar und daher beschränkt sich das Management auf eine eher konservative Umsatzplanung, und auch diese steht naturgemäß im Schatten der potenziellen Auswirkungen der Corona-Krise.

Infolge der im Vergleich zu 2019 deutlich niedrigeren aktivierten Eigenleistungen wird die Gesamtleistung in 2020 voraussichtlich geringfügig sinken, denn es werden weitaus weniger Investitionen in die Weiterentwicklung der Software-Plattform notwendig sein.

Unter der Voraussetzung, dass die Unternehmensgruppe im laufenden Geschäftsjahr das geplante Umsatzwachstum von 10-15 Prozent erreicht, rechnet das Unternehmen für 2020 mit einem positiven operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und erwartet zudem ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes, wenngleich weiterhin negatives EBIT. Grund dafür sind die regulären Abschreibungen auf die selbsterstellte Software, die sich absehbar erhöhen werden. Zudem erwartet das Management auf Basis der geplanten Umsatzentwicklung für das Jahr 2020 einen nur noch geringfügig negativen operativen Cashflow.

Mittelfristig erwartet der Vorstand, dass sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens weiter verbessern wird, nicht zuletzt weil der Kundennutzen der von der niiio finance group entwickelten Software-Lösungen in der aktuellen Marktlage noch offenkundiger geworden ist und das Interesse an der algorithmischen Optimierung von Wertpapierportfolien zukünftig signifikant steigen dürfte. Zudem wird die Umsetzung des Online-First-Modells dazu führen, dass der Vertriebsaufwand pro verkaufter Softwarelizenz substanziell sinken und schrittweise gegen Null tendieren wird.

Daher geht das Management davon aus, dass auf Konzernebene mittelfristig, das heißt in den nächsten 3-4 Jahren, EBITDA-Margen von 10-20% erreichbar sind. Zugleich werden sich die Erhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen, die sich in der aktivierten Eigenleistung ausdrücken, im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 verringern, somit dürfte die Höhe der Abschreibungen mittelfristig wieder sinken.

Über die niiio finance group AG
Die niiio finance group AG ist Anbieter von Cloud Banking Software mit Fokus auf das Vermögensmanagement. Als „Full-Service-Provider“ digitalisiert das Unternehmen die Prozesse seiner Kunden, damit sie effizient, flexibel und rechtssicher arbeiten können. Dank des bereits 2006 entwickelten Rechenkerns zur risiko-adjustierten Wertpapieranlage, seiner zertifizierten Private Cloud-Lösung und fast anderthalb Jahrzehnten Finanz- und Regulatorik-Know-how ist niiio technologischer Vorreiter der Branche – über 50 Banken und Vermögensmanager deutschlandweit nutzen die munio.pm-Software der größten Tochtergesellschaft DSER GmbH. Im zweiten Geschäftsbereich, der niiio GmbH, entwickelt die Gruppe White Label-Lösungen für Robo-Advisors im kundenindividuellen Design, diese sind ebenfalls bei namhaften Vermögensverwaltern im Einsatz. An zwei Standorten in Görlitz und Dresden beschäftigt das Unternehmen 36 hochqualifizierte Mitarbeiter.

Disclaimer
Diese Pressemitteilung enthält Aussagen über die zukünftige Entwicklung der niiio Gruppe. Diese zukunftsbezogenen Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Erwartungen, Vermutungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen und sind nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt worden. Hinsichtlich solcher zukunftsbezogenen Aussagen kann keine Garantie und keine Haftung für den Eintritt der genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse übernommen werden. Die zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse sind vielmehr abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Sie beinhalten Risiken und Unwägbarkeiten, die sich dem Einfluss des Unternehmens entziehen und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Unbeschadet rechtlicher Bestimmungen zur Korrektur von Prognosen übernehmen wir keine Verpflichtung, die in dieser Meldung gemachten zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.